Endlich mal wieder ein neuer Blogbeitrag und auch endlich Teil 3 unserer „Elternzeit in Australien“-Serie. Die letzten Wochen mit den beiden kleinen Rackern war einfach so viel los. Cedric war einmal für mehrere Tage auf Geschäftsreise und ein Wochenende bei einer Hochzeit in Amsterdam (und ich alleine mit den Kids) und wir hatten viel Besuch. Wenn man das noch zu unserem normalen schon vollen Alltag packt, dann bleibt einfach keine Zeit zum bloggen. Denn tagsüber bin ich mit den Kids beschäftigt und Ori schläft im Moment nur, wenn man mit ihm kuschelt oder er in Bewegung ist (sprich Trage oder Kinderwagen). Und wenn ich (oder wir) dann abends endlich aus dem Schlafzimmer rauskomme, dann muss noch der Haushalt, Papierkram und was sonst noch alles so anfällt erledigt werden.
Das ist im Moment echt ein bisschen viel und ich freue mich schon sehr auf unseren gemeinsam Elternzeitmonat, der Ende Oktober beginnt. Dann werden wir 4,5 Wochen auf Bali verbringen. Yipiehhh! 🙂 Und hoffentlich komme ich bis dahin, aber spätestens dann dort, auch wieder öfter zum Schreiben.
Aber jetzt erstmal zu unserer letzten gemeinsamen Elternzeit, die wir vor 1,5 Jahren für 2 Monate in Australien verbracht haben. Über unseren turbulenten Reisestart und die ersten Tage in Bondi Beach, habe ich ja bereits berichtet. Sydney hat aber natürlich noch soooo viel mehr zu bieten als nur Bondi (obwohl das ja schon ziemlich toll ist ;)). Insgesamt haben wir 1 Monat in Sydney verbracht und hätten noch viele weitere Wochen dort verbringen können, ohne dass es langweilig geworden wäre. Es ist einfach eine so riesige wunderschöne Stadt in der es so viel zu erkunden gibt.
Wenn es mal regnet
Obwohl sich das Leben – bei dem größtenteils traumhaften Wetter – in Australien eher draußen abspielt, gibt es natürlich zwischendurch auch immer mal ein paar Regentage. Aber auch dann gibt es genug zu tun. Wir sind dann meinem liebsten Hobby nachgegangen (Shoppiiiiing :)) und z.B. in die „Stadt“ gefahren sprich nach Downtown bzw. den CBD (Central Business District). Eines der schönsten alten Gebäude dort ist das Queen Victoria Building. Darin ist jetzt eine Mall mit vielen kleinen Läden, aber das ganze Interieur ist nach wie vor im ursprünglichen Zustand und sieht wirklich cool aus.
Außerdem sind in Downtown Sydney ganz viele Gebäude, Malls und Stationen unterirdisch total verwinkelt miteinander verbunden, so dass man einfach ein bisschen unterirdisch spazieren gehen kann. Irgendwann sind wir dann auch in der Westfield Mall gelandet (eher High End Geschäfte), aber wirklich sehr schön und mit einem hervorragenden Foodcourt. Die Australier lieben ja frisches, gutes Essen und da sind besonders die Restaurants und „Fressbuden“ in solch edlen Malls ein Ereignis für sich. Wir haben dort z.B. richtig lecker Japanisch gegessen.
Museen mit Baby doof? Im Gegenteil!
Wie in jeder größeren Stadt, gibt es auch in Sydney viele gute Museen. Jetzt könnte man denken, dass das mit einem 7 Monate alten Baby nicht so toll ist, aber für uns war es super. Denn wir sind jetzt nicht so die Kunstkenner, dass wir stundenlang vor einem Werk stehen und es ausgiebig diskutieren. Aber mal für eine oder zwei Stunden zwischendurch, finden wir gar nicht so schlecht. Besonders wenn es richtig heiß war, war das im wahrsten Sinne des Wortes ganz cool. Denn die Museen sind angenehm klimatisiert und ruhig. Und Babys gucken sich ja gerne bunte, große Muster an bzw. schlafen ganz gut, wenn es nicht zu laut ist ;).
An einem Tag waren wir in der New South Wales Art Gallery, die ganz nach unserem Geschmack war: Eine gute Mischung aus alten berühmten Kunstwerken à la Picasso und Co. und dann aber auch ein paar richtig coole, moderne Sachen und auch viele Aboriginal Bilder und Installationen. Und an einem anderen Tag haben wir das Museum of Contemporary Art besucht. Auch das hat uns gut gefallen. Es gab viel Kunst von eingeborenen Künstlern, die oft traditionelle Einflüsse mit modernen Elementen gemixt haben.
Chinatown und Chinese New Year
In Sydney gibt es sehr viele Asiaten (auch ein Grund für die kulinarischen Genüsse) – insbesondere viele Chinesen und somit auch ein beachtliches chinesisches Viertel: Chinatown. Wir hatten total Glück, dass genau in unserem Reisezeitraum auch Chinese New Year war. Was über Chinatown hinaus in ganz Downtown über 2 Wochen zelebriert wurde. Es gab überall riesige aufgeblasene Skulpturen der chinesischen Sternzeichen und viele verschiedene outdoor Events wie Drachentanz.
Ich finde es immer ganz schön einen Besuch in Chinatown mit Paddys Market zu starten. Paddys Market ist eine riesige chinesische basarartige Halle, wo man die üblichen gefälschten Shirts, Taschen etc. und ganz viel Tourikram kaufen kann. Direkt angrenzend an Paddys Market ist eine Outletmall, die in der obersten Etage ein riesiges richtig authentisches Dim Sum Restaurant hat.
Die meisten kennen Dim Sum als diese gedämpften, gefüllten Dumplings. Und davon gibt es auch jede Menge. Aber es gibt auch viele andere Häppchenformen – von deftig über süß bis ekelisch 😉 (Hühnerfüße, viele komische Innereien…). Die werden dann auf Rollwagen die ganze Zeit an einem vorbei geschoben und man nimmt sich einfach das was man in dem Moment gerne hätte à la Running Sushi, nur mit echten Menschen ;). Und das Ganze in einer riesigen Restauranthalle. Diese war trotz Montag, pickepacke voll und zwar nur mit Einheimischen und ganz vielen Chinesen. Zum Glück hatten wir Tiong dabei (ein Freund meines Bruders, der in Sydney lebt und auch chinesisch spricht), denn er hat uns die geilsten Sachen ausgesucht und mich vor Seafood und Nieren bewahrt. Ced liebt Dim Sum und ich glaube viel besser wird es ausserhalb von China nicht, also sehr geil.
Außerdem kann man in Chinatown auch richtig geile chinesische Nudeln essen. Vor 10 Jahren hat Tiong mich das erste Mal in so ein kleines mini Restaurant geführt, wo die Nudeln ganz frisch vor den Augen aller gemacht werden. Und seitdem sind sie mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen und dort musste ich natürlich auch mit Cedric hin. Tiong hat uns dann so ungefähr den Weg beschrieben, wusste aber nicht wie das Restaurant hieß. Und nach einigem Suchen und der Hilfe meiner Erinnerung (nicht schlecht, dafür dass das so viele Jahre her war) haben wir es tatsächlich gefunden. Wohooo! Wir wurden nicht enttäuscht. Jetzt kriege ich schon wieder richtig Appetit…
Darüberhinaus kann man dem ganzen Trubel und dem Straßenlärm in Chinatown auch total schön entfliehen, wenn das Baby Mittagsschlaf machen muss (auch wenn Lino von den Baustellen Berlins so einiges gewohnt war). So haben wir dann notgedrungen einen Abstecher in den Chinesischen Garten gemacht. Was aber im Nachhinein total toll war. Denn obwohl er mitten in der Stadt liegt, ist er eine Oase der Ruhe und einfach nur sehr schön.
Tja und jetzt merke ich gerade, dass ich mit einem Blogpost über Sydney nicht hinkomme. Eigentlich sollte dies der letzte Sydney-Beitrag sein und der nächste über unseren 2. Monat in Perth gehen. Aber es gibt noch so viel über Sydney zu berichten: Watsons Bay, Ferry Rides, Circular Quay, Paddington Market, Manly…und und und. Daher mache ich an dieser Stelle einmal Schluss, denn es wird schon wieder ziemlich spät. Und vertröste euch leider mit den restlichen Erlebnissen in dieser wundervollen Stadt auf das nächste Mal :).