Und es geht weiter mit Teil 2 unserer „Elternzeit in Australien“-Serie. Immer wenn ich die Bilder von letztem Jahr sehe, kriege ich ganz große Sehnsucht nach Australien. Aber so soll’s ja auch sein, wenn es schön war :).
Unsere ersten Tage in Bondi
Die ersten Tage hatten wir alle noch ein bisschen Jetlag. So dass unsere Rhythmen noch etwas verdreht waren. Ich bin früh eingeschlafen und mitten in der Nacht aufgewacht und Cedric und Lino waren zur Abwechslung mal die Nachteulen und sogar auch mal um Mitternacht am Strand spazieren. Aber das hat sich eigentlich schnell wieder eingependelt. Es war sogar deutlich einfacher als erwartet, denn die Monate zuvor in Berlin hatten wir echt Probleme Lino dazu zu bekommen mal etwas später einzuschlafen und entsprechend später aufzuwachen. Regelmäßig ging unser Tag um 4 Uhr morgens los. In Australien hat es aber irgendwie ganz wunderbar geklappt. Wir haben es trotzdem ganz ruhig angehen lassen.
Den ersten Tag haben wir erstmal dazu genutzt unsere Hood zu erkunden. Obwohl ich 2007 ja schon ein halbes Jahr in Bondi Beach gewohnt habe und mich relativ gut auskannte, hat sich seitdem natürlich viel getan. Es gab viele neue Restaurants, Cafés und kleine Läden. Und alles in direkter Umgebung. So hatten wir uns das ja auch gewünscht. Der Strand war 300m entfernt und wir hatten direkt knappe 30°c und allerschönsten Sonnenschein. Daran musste Lino sich auch erstmal gewöhnen, was aber auch relativ schnell ging.
Also all die Sorgen, die man sich vorher macht: Wie kommt das Baby mit dem langen Flug klar? Und dieser krasse Temperaturunterschied – vom dicken Winter in den Hochsommer? Und natürlich die enorme Zeitumstellung (ich glaube es waren 11 Stunden)? Sind schon berechtigt, aber wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Kleinen das ganz gut wegstecken und hatten nicht das Gefühl, dass es Lino schlecht ging. Ganz im Gegenteil fand er es glaube ich total toll nicht mehr so dick eingepackt zu werden und vor allem, dass seine Füßchen ab jetzt so gut wie immer frei waren :).
So haben wir die ersten Tage ganz ruhig angehen lassen. Wir waren lecker essen – die Australier, vor allem in Sydney, sind kleine Foodies und legen viel Wert auf frisches, gesundes und hübsch angerichtetes Essen. Haben uns auch für zu Hause mit Leckereien eingedeckt und haben Lino erst mal eine Sonnenbrille, einen Sonnenhut und ein Outfit für den Strand besorgt. Dafür waren wir in der riesigen Westfield Mall in Bondi Junction (nur wenige Busstationen von Bondi Beach entfernt). Da gibt es übrigens einfach alles: Designerläden, Supermärkte, Restaurants, Kino usw..
Linos erstes Mal im Meer – so aufregend!
Um Lino langsam an das Wasser heranzuführen und damit er sein süßes Surfer Outfit nun auch tragen konnte, waren wir am Tag darauf zum ersten Mal im Meer. Das Wasser war total schön (ok ein bisschen kühl beim ersten Kontakt) und das Wetter ganz warm – also beste Voraussetzungen. Hehe, aber das Ganze war Lino dann doch nicht so geheuer. Erste Berührung mit dem Wasser war gefolgt von einem ziemlich skeptischen Blick….“ähmmm Hallo? was macht ihr da mit meinen Füßen?“. Und je öfter wir die Füße rein gehalten haben, desto quietschiger wurden Linos Laute (oder vielleicht auch Schreie ;)). Ziemlich lustig, aber definitiv nicht das erhoffte fröhliche Planschen. So hat Monsieur uns mal wieder schön auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, denn zu viel dürfen die lieben Eltern nicht erwarten. Also waren wir auf den nächsten Tag gespannt, denn da sollte Lino seine erste Schwimmstunde haben… ohoh.
Linos 1. Schwimmkurs
Als wir noch in Berlin waren, waren wir mitten in unserem Pekipkurs und Lino fand es toll. Deswegen war es ein bisschen schade, dass wir den Kurs aufgrund von Australien mittendrin abbrechen mussten. Und auch, dass Lino in Australien wahrscheinlich eher wenig Kontakt mit anderen Babys haben würde, fand ich ein bisschen traurig. Denn in Sydney kannten wir niemanden, der Kinder hatte. Deswegen habe ich vorher online geschaut, ob es irgendwelche Babykurse auch in Bondi gab. An einem Spielkurs konnten wir leider nicht teilnehmen, weil man diesen immer länger als 4 Wochen buchen musste (es gab aber ein gutes Angebot an Kursen).
Bei meiner Recherche bin ich dann aber zufällig auf die Mermaid Swim Academy gestoßen. Diese Schwimmschule hat Babyschwimmkurse im Icebergs Pool angeboten. Wer schon mal in Bondi war, der kennt eigentlich auch Icebergs, weil es dort schon eine richtige Institution ist. Icebergs besteht aus einem richtig coolen, riesigen Meerwasserpool (bzw. Pools) und einem Gebäude, was direkt am Anfang in die Klippen von Bondi Beach reingebaut ist (siehe Titelbild oben). In dem Gebäude sind mehrere Restaurants und auch eine Bar, wo man einen traumhaften Blick über den ganzen Strand hat. Damals als Studentin war ich auch regelmäßig in dem Pool schwimmen (die einzige sportliche Aktivität, die ich einigermaßen mag ;)). Durch die überschwappenden Wellen hat der Pool immer frisches Meerwasser.
Und da sich das Leben in Australien größtenteils draußen abspielt und eigentlich auch immer im und am Wasser, werden schon die Kleinsten von Anfang an ans Schwimmen herangeführt. Dadurch gab es es richtig viele Kurszeiten schon für Babys im Angebot und wir konnten ganz flexibel Linos ersten Schwimmkurs buchen. Er hatte somit die ganzen 4 Wochen, die wir in Sydney verbracht haben, zweimal die Woche schwimmen. Und endlich auch mal einen Kurs mit Papa, denn in Berlin war es eher schwierig etwas zu finden, was Lino am Wochenende mit dem Papa machen konnte.
Dieser Schwimmkurs hat Lino richtig viel Spaß gemacht und war auch für uns eines der schönsten Erlebnisse in Australien. In der Woche hatte Lino fast schon Einzelunterricht (denn natürlich müssen auch in Bondi die meisten Eltern in der Woche zur Arbeit) und während seiner Stunde am Samstag waren gefühlt sämtliche Kinder aus Bondi in dem Pool. Aber auch diese Mischung war toll. Denn zum einen konnte sich die Lehrerin (die super war!) in der Dienstagsstunde voll auf ihn konzentrieren und am Samstag war es schön für Lino von den ganzen Kindern umgeben zu sein. „Der Unterricht“ war auch richtig süß mit ganz vielen Liedern und Reimen verbunden (z.B. Humpty Dumpty) und es ging eher darum die Babys mit dem Wasser vertraut zu machen und ihnen die Angst davor zu nehmen. Also eher Floaten, Kopf mal unter Wasser, vom Rand ins Becken „springen“ usw..
Ein zusätzlicher Bonus für mich war das zuckersüße Outfit. Denn alle Kinder und Babys müssen einen richtigen Wetsuit aus Neopren tragen, weil es ja Meerwasser ist und kein beheizter Pool. Und ihr könnt euch vorstellen, wie niedlich so ein Neoprenanzug für ein 7-Monate altes Baby ist :). Eingecremt wurde Lino übrigens mit einer physikalischen Sonnencreme, die uns unser Kinderarzt empfohlen hatte. Davon habe ich vorher 2 Packungen in der Apotheke besorgt. Diese physikalische Sonnencreme ist diese richtig dickflüssige, die einen weißen Film hinterlässt. Nicht so schön aufzutragen, aber Lino hat den ganzen Urlaub nie einen Sonnenbrand bekommen. Wir haben zudem natürlich darauf geachtet, dass er nie lange der prallen Sonne ausgesetzt war und ihn auch eher mit leichter Kleidung bedeckt.
Tipps für das Leben in Bondi
- Schöner Instagram Account zur Einstimmung auf Bondi Beach
- Shopping:
- Hall Street, Gold Lane, Campbell Parade
- Westfield Mall in Bondi Junction
- Supermärkte:
- kleiner IGA, Hall Street
- Metro (Woolworths), Campbell Parade – hier waren wir größtenteils einkaufen
- Großer Woolworths & Coles in der Westfield Mall in Bondi Junction
- Ein paar unserer Lieblingsrestaurants & Cafés:
- Chapter One – für einen Coffee to go oder Frühstück
- Dough Boy – köstliche Pizza with a twist
- Rice Pot – lecker Thai und günstig
- Trio Café – ich würde sagen typisch Australien, toll für Breakfast & Lunch
- Icebergs – für das echte Bondi Beach Feeling
- Aber ich würde sagen es gibt noch unzählige mehr, Tripadvisor gibt die besten Tipps
- Activities:
- Open Air Cinema (Freiluftkino) am Strand – SUPER!
- Der Strand selbst – Schwimmen, Surfstunden, Sonnen, Leute gucken, früh morgens auch Yoga etc.
- Bondi to Bronte Walk – Super schöner Spaziergang entlang der Klippen oder morgens auch für Jogger toll
- Gold Class Cinema – Richtige Luxus-Kino-Experience in Bondi Junction
- Bondi Markets – Ich LIEBE die Markets! Samstags ist Farmer’s Market und Sonntags ist Markt mit viel Handgemachtem, leckerem Essen und Musik
- Und ansonsten gibt es fast jedes Wochenende irgendein Event, als wir da waren gab es z.B. irgendwelche Skater Meisterschaften und auch einmal die „größte Englischstunde“ der Welt
Also Bondi Beach ist wirklich nur zu empfehlen. Für Familien, für Singles, für Pärchen. Einfach für alle, es gibt für jeden etwas und Bondi hat einfach diesen bestimmten Vibe. Life is better in Bondi Beach ;).
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