Vor Kurzem hatte ich meine erste Yogastunde. Ich weiß I’m a little late to the party ;). Aber alle, die mich kennen, wissen ja, dass ich (leider) ein totaler Sportmuffel bin. Und wenn ich denn dann mal in meinem Leben Sport gemacht habe, dann am liebsten etwas, was ich in meinem eigenem Tempo machen konnte. Sprich keine Kurse, wo ich keuchend neben den anderen ablose. Obwohl ich den Gedanken an Yoga schon reizvoll fand. Denn damit verbinde ich den Alltagsstress hinter sich lassen und schön beweglich bleiben. (Ich hoffe die Yogis (oder auch Yoginis wie ich auch gerade gelernt habe ;)) unter euch, schlagen jetzt nicht die Hände überm Kopf zusammen). Aber trotzdem war das Bedürfnis es mal auszuprobieren anscheinend doch nicht so stark, sonst hätte ich es ja getan.
Aber wie kam es denn zur besagten 1. Yogastunde?
Vor ein paar Tagen hat in Berlin das Stokke Summer House eröffnet – eine Art Mischung aus Pop-up Store und Showroom von Stokke für 6 Wochen. Dort kann man sich alle Stokke Produkte anschauen, testen und sogar ausleihen. Außerdem gibt es ein tolles Rahmenprogramm, was in Kooperation mit Mummy Mag geplant wurde. Dazu gehören u.a. eine Stylingberatung für Schwangere, eine Trageberatung mit der besten (meiner) Hebamme, kreative Basteltage für Groß und Klein und auch prä- und postnatale Yogastunden (hier kann man sich anmelden).
Zum Auftakt der Yogastunden gab es ein Yogaevent mit Patricia Thielemann. Patricia ist Expertin für prä- und postnatales Yoga und hat uns Muttis eine super Yogastunde gegeben (soweit ich das mit meinem nicht vorhandenen Erfahrungsschatz beurteilen kann ;)) und sich danach auch noch die Zeit genommen, uns ein bisschen von sich zu erzählen und Fragen zu beantworten. Eine wirklich tolle Frau, die sehr empathisch und bodenständig scheint. Ich hatte den Eindruck, dass sie abgesehen von der reinen fachlichen Expertise auch ein sehr gutes Gefühl dafür hat, welche Herausforderungen Schwangere und Mütter wenige Wochen nach der Geburt haben. Was mit Sicherheit auch daran liegt, dass sie selber Mutter ist.
Eingeladen zu diesem Event wurde ich übrigens von der lieben Camilla vom Mummy Mag. Als ich die Email im Postfach gesehen habe, war mein erster Gedanke: „Oh total nett und bestimmt auch eine richtig coole Veranstaltung, aber schade, dass ich absagen muss“. Denn immerhin habe ich wie gesagt ja noch nie Yoga gemacht, bin insgesamt ziemlich unsportlich (seit der Schwangerschaft ist auf diesem Gebiet auch nichts passiert…nada) und ich wollte mich natürlich nicht blamieren. Aber nachdem ich ein bisschen darüber nachgedacht habe, fand ich das selber doof von mir und hab gedacht sch… drauf, ich mach das jetzt einfach.
Mein Fazit zur Yogastunde
Und jetzt im Nachhinein bin ich natürlich froh, dass ich es gemacht habe. Denn es war total nett. Die anderen Teilnehmerinnen waren alle sympathisch. Patricia Thielemann fand ich super und auch die Yogastunde selbst konnte ich gut mitmachen. Also die erste halbe Stunde. Danach hat der kleine Ori Durst bekommen und wollte lieber auf dem Arm chillen. Hehe, pünktlich zu den Bauchübungen. Vielleicht wäre mein Fazit und mein Muskelkater danach anders ausgefallen, wenn ich die komplette Stunde hätte mitmachen können ;),
Und trotzdem hat es gut getan sich seit Monaten mal wieder auf sein Körpergefühl zu besinnen – auch wenn es nur 30 Minuten waren. Meine Bedenken, dass ich mich unter all den erfahrenen Yoginis blamieren würde, war natürlich auch totaler Blödsinn. Denn jeder macht einfach seinem Level entsprechend mit. Und es motiviert auch ein bisschen andere fitte Mütter zu sehen.
Ori hat vorher übrigens ganz lieb in einer der Stokke Wippen gechillt. (Das wäre mit Lino unvorstellbar gewesen. Da habe ich damals immer 90% des Rückbildungskurses mit einem schreienden Lino auf dem Sitzball verbracht.) Und auch das war schön zu sehen, denn ich wusste natürlich nicht, ob sich Oris meist zufriedenes Gemüt auch in einer solchen Situation bestehen bleiben würde. Aber so bin ich guter Dinge für zukünftige sportliche Aktivitäten mit Baby.
Und wie geht es für mich weiter?
Jetzt bin ich hoch motiviert und werde zum mega Sporty Spice. Ich stehe vor den Kindern auf und schiebe jetzt 5 mal die Woche eine Stunde Schwitzen ein. Haha, wer’s glaubt. Das ist schon dadurch unmöglich, dass man nicht vor meinen Kindern aufstehen kann. Die stellen jeden Vogel in den Schatten ;). Nein, ich besitze mittlerweile ein ziemlich gutes und realistisches Selbstbild, was meine sportliche Motivation betrifft. Das habe ich mir auch teuer über die Jahre mit vielen ungenutzten Fittnessstudio-Monatsbeiträgen erkauft.
Mir macht Sport einfach nicht so viel Spaß wie kein Sport. Und klar wäre ich gerne schlanker, fester und fitter. Aber es ist mir dann eben doch nicht so wichtig. Sonst hätte ich das in der Vergangenheit schon verändert. Und ein sogenanntes Runner’s High habe ich auch noch nie erlebt. Klar fühle auch ich mich danach gut, wenn ich mich tatsächlich mal überwunden habe. Die Erinnerung an das Gutfühlen gerät aber schneller in Vergessenheit als die Anstrengung des Sports. #itiswhatitis
Diese Woche geht für mich erstmal der Rückbildungskurs los. Und da werde ich auf jeden Fall immer hingehen. Denn die Regeneration meines Beckenbodens motiviert mich tatsächlich. Ich merke nämlich, dass dieser durch die beiden Schwangerschaften ganz schön in Mitleidenschaft gezogen wurde. Und ich möchte später keine Panik bekommen, nur weil ich zu viel getrunken habe und keine Toilette in der Nähe ist. Außerdem habe ich im Anschluss an den Rückbildungskurs auch schon einen Cantienica Kurs gebucht (besondere Form des Beckenbodentrainings).
Hoffentlich bin ich nach diesen beiden Kursen dann doch irgendwie im Flow des Sporttreibens und mache weiter. Denn das ist dann auch me-time, die man als Mutti sonst viel zu wenig hat. Das motiviert in jedem Fall zusätzlich. Und dank dieser tollen ersten Yogastunde, kann ich mir auch vorstellen, ein Yogastudio zu besuchen, anstatt sonst immer die klassische Mitgliedschaft in der Muckibude. Meine persönliche Sport-Journey bleibt im jeden Fall spannend :).