Wenn man sich auf die Ankunft seines Babys vorbereitet, möchten die meisten natürlich auch in Sachen Pflegeprodukte und der sogenannten „Hausapotheke“ alles parat haben. Bei uns war das damals mit Lino aber völliges Neuland. Denn vorher hatte ich auch nicht besonders viel darüber gelesen. Ich wusste zwar, dass man die Standardsachen wie Windeln, Feuchttücher, Wickelunterlagen und eine Popocreme braucht, aber viel mehr hatte ich auch nicht gekauft.
Das lief dann darauf hinaus, dass Cedric jeden 2. Tag zur Apotheke oder zu dm rennen musste, um die Sachen zu kaufen, die wir für unser Neugeborenes brauchten. Natürlich war das kein großes Problem, aber es ist entspannter, wenn man einiges schon zu Hause hat. Und je nach dem, braucht man manches ja auch plötzlich in der Nacht oder wie so oft an einem Sonntag.
Und auch bei unserem zweiten Baby, Ori, der erst vor ein Paar Wochen zu uns gestoßen ist, haben wir wieder einiges gelernt. Zwar waren wir dieses Mal schon ziemlich gut ausgestattet, aber unsere Hebamme hat da noch eine paar sehr nützliche Tipps, was Pflegeprodukte und weitere Mittelchen aus der Apotheke angeht.
Für diesen Blogpost habe ich einmal unterschieden zwischen den Pflegeprodukten und der „Hausapotheke“, die man unserer Erfahrung nach unmittelbar nach der Geburt braucht, und den Sachen, die man meist erst im Laufe der Monate nutzt bzw. nur bei Bedarf kaufen sollte. Natürlich sind das alles nur Tipps, die bei unseren beiden Jungs gut funktioniert haben. Und wir haben diese Tipps wiederum von unseren Hebammen, erfahrenen Muttifreundinnen und unserem Kinderarzt bekommen. Man sollte immer auch seine eigene Hebamme bzw. den Kinderarzt konsultieren. Ich denke jedoch es ist ganz nützlich, wenn man dafür so eine Liste als Grundlage hat.
Must-haves: Pflegeprodukte, „medizinische Ausstattung“ für das Neugeborene
Alle Sachen auf dem unteren Bild, würde ich vor der Geburt des Kindes besorgen. Denn all dies haben wir definitiv schon in den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt genutzt. Und selbst, wenn man das ein oder andere doch nicht am Anfang braucht, kommen sie mit Sicherheit im Laufe des ersten Jahres zum Einsatz.
Wattepads
Am Anfang ist die Haut des Neugeborenen noch so empfindlich, dass man noch keine Feuchttücher nutzen sollte. Daher haben wir bei Lino und jetzt auch bei Ori ausschließlich diese großen Wattepads in den ersten Wochen ihre Lebens benutzt um den Popo sauber zu machen. Einfach in warmes Wasser tränken oder für die Säuberung von Hautfalten mit etwas Öl (z.B. Mandel- oder Olivenöl) benetzen. Ich finde sogar, dass das ausgeschiedene Mekonium (ca. die ersten 2-3 Tage nach der Geburt) mit nassen Wattepads viel besser vom Po abgeht als mit Feuchttüchern.
Mandelöl
Bei Lino hatten wir damals für die Säuberung von Hautfalten Olivenöl genutzt, was auch gut funktioniert hat. Aber dieses Mal hat unsere jetzige Hebamme uns Bio Mandelöl für die Reinigung und auch die Pflege vom Baby empfohlen. Ich habe einfach das bestellt, was die besten Bewertungen bei Amazon hatte (Marke: Primavera) und finde es super. Es riecht überhaupt nicht stark und der Duft ist ganz angenehm und Oris Haut fühlt sich total schön an. Wir benutzen es zum Saubermachen von hartnäckigen Hautfalten (z.B. am Hals oder unter den Achseln) und auch zum Einölen des Körpers nach dem Baden, wenn die Haut noch etwas feucht ist, denn so wird auch Feuchtigkeit gut aufgenommen.
Wundschutzcreme
Bei Lino waren wir definitiv Fans von der Babycreme von Weleda für einen wunden Po. Die hat in Kombination mit schwarzen Teetupfern (immer) super geholfen. Und auch heute noch, wo Lino fast 2 Jahre alt ist, machen wir ein bisschen von der Creme drauf, wenn wir sehen, dass es eine rote Stelle im Windelbereich gibt. Dann ist die Stelle meistens am nächsten Tag schon wieder weg, ohne dass es überhaupt zu einem richtigen wunden Po gekommen ist. Und auch als Lino mal eine kleine rote Stelle in der Halsfalte hatte, hat unser Kinderarzt diese Creme empfohlen.
Schwarzer Tee
Schwarzer Tee hat anscheinend eine entzündungshemmende Wirkung, was ich nicht wusste bevor ich Mutter wurde. Als Lino ein paar Tage nach der Geburt schon das kleine Stückchen Nabelschnur verloren hatte, hat sich leider sein Bauchnabel entzündet und unser Kinderarzt hatte uns schwarze Tee-Tupfer empfohlen. Wir sollten einfach den Tee aufgießen und lange (mind. 1o min) ziehen lassen und dann sterile Tupfer darin tränken und ein paar Minuten auf die entzündete Stellen legen. Die gleichen Tupfer hat er uns im Laufe der Zeit dann auch für andere wunde Stellen empfohlen (Po und Halsfalte). Und jedes Mal haben diese Tupfer super geholfen. Ein ganz einfaches, günstiges und das Wichtigste – funktionierendes – Hausmittel.
Sterile Kompressen/Tupfer
Diese Kompressen sind einzeln und steril verpackt. Jedes Mal, wenn es also darum geht etwas zu behandeln, was besonders empfindlich ist, nutzen wir diese Tupfer. Und gerade bei Neugeborenen ist Hygiene ja ganz besonders wichtig. Wir haben die Tupfer also zur Behandlung des entzündeten Nabels genutzt und z.B. auch zur Säuberung von Linos Augen, als diese irgendwann mal ziemlich gerötet waren und der Verdacht auf Bindehautentzündung da war.
Calendula Essenz
Calendula Essenz ist vielseitig einsetzbar. Zum einen habe ich diese in den ersten 2 Wochen im Wochenbett genutzt und zum anderen auch zur Säuberung und gleichzeitigen Pflege von Oris Bauchnabel (in Q-Tipp getränkt). Für mich selber habe ich ein paar Tropfen verdünnt mit Wasser zum Spülen beim Pipi machen genutzt (so brennt es weniger) und gleichzeitig wirkt es entzündungshemmend, wenn man z.B. einen Dammriss hat.
Desinfektionsspray Octenisept
Wie der Name schon sagt kommt dieses Spray jedes Mal zum Einsatz, wenn wir etwas auf der Haut desinfizieren wollen. Damit wurden Linos und Oris Bauchnabel am Anfang gesäubert. Und die Kleinen werden im Laufe der Jahre auch öfter mal kleine Wunden haben, die man damit desinfizieren kann. Auch wenn wir selber einen blutigen Kratzer oder etwas ähnliches haben, benutzen wir dieses Spray.
Kochsalzlösung
Diese kommt abgepackt in kleinen Kanülen und brauchen wir auch immer wieder.1. zur Säuberung z.B. von entzündeten Stellen (wie z.B. Bauchnabel, wenn Desinfektion nicht mehr nötig ist. 2. Wenn die Babys eine verstopfte Nase haben, macht man jeweils einen Tropfen in jedes Nasenloch (man kann aber auch sehr gut Muttermilch stattdessen nutzen). 3. Bei starkem Husten und Inhalation empfohlen ist, brauchten wir auch jedes Mal Kochsalzlösung für unseren Pari Boy (Inhalationsgerät – kann man in der Apotheke ausleihen oder kriegt man vom Kinderarzt verschrieben).
Nosefrida Nasensauger
Wenn die kleinen Mäuse Schnupfen haben und die Nase verstopft ist, kann dies ganz schön schlimm für alle Beteiligten sein. Da sie dann nicht richtig trinken können und ganz oft beim Trinken weinen. Das kann einen als Mutter auch ganz schön stressen. Um den Schleim da raus zu kriegen, kann man einen Nasensauger nutzen. Wir haben Nosefrida und finden ihn super, denn man kann ihn überall mit hinnehmen und nutzen (z.B. auch im Flugzeug). Das eine Ende hält man ans Nasenloch und saugt mit dem Mund ganz fest, so dass ein Vakuum entsteht (keine Sorge es gibt einen Filter, so dass man den Schleim vom Baby nicht im Mund hat ;)).
Es gibt aber z.B. auch einen Nasensaugeraufsatz für den Staubsauger der super sein soll. Die Saugkraft des Staubsaugers wird aber über den Sauger reduziert. Man muss also keine Angst haben, dass zu stark gesaugt wird. Außerdem gibt es diese ballförmigen Nasensauger, die aber unserer Erfahrung nach gar nicht funktionieren. Wir nutzen unseren nun eher als Pipette.
Baby Nagelschere
Die Nagelschere haben wir von unserer Freundin Janine geschenkt bekommen und sie ist von Wilkinson. Die Nagelschere ist scharf, so dass das Schneiden ganz einfach ist und vorne – für weniger Verletzungsgefahr – abgerundet. Wir finden sie super und würden kein anderes Modell mehr verwenden. Vorher hatten wir einen Nagelclipper für Babys ausprobiert und das hat gar nicht funktioniert.
Fieberthermometer
Unser Fieberthermometer ist von Avent und hat eine weiche Spitze, damit es beim Einführen nicht weh tut. Ich denke so lange die Fieberthermometer diese weiche Spitze haben sind die meisten Marken für Babys geeignet.
Good-to-haves: Pflegeprodukte & Artikel aus der Apotheke für Baby und Kleinkind
Die folgenden Produkte finden wir auch alle super und benutzen wir regelmäßig. Aber es ist nicht notwendig diese schon vor der Geburt zu besorgen, sondern bei diesen Produkten reicht es vollkommen sie nach Bedarf zu kaufen.
Calendula Pflegeserie & Malve Gesichtscreme von Weleda
Eigentlich haben wir im ersten Jahr sehr wenig Cremes und Co. bei Lino genutzt. Bei Minusgraden haben wir ihn aber immer mit dem Wind- und Wetterbalsam eingecremt. Im letzten Winter hat Lino aber ziemlich trockene Haut bekommen und deswegen haben wir nach jedem Baden auch die Pflegemilch und Gesichtscreme aus der Calendula Serie von Weleda benutzt und das hat sehr gut gegen die trockenen Stellen geholfen. Wir haben zwar auch noch das Shampoo/Duschmilch und den Badezusatz aus der Calendula Serie benutzen diese aber fast nie, weil wir Lino eigentlich nur in klarem Wasser baden.
Nur die Wangen waren weiterhin gerötet und besonders trocken. Dafür hat uns unsere Hebamme die Malve Gesichtscreme empfohlen und damit haben wir auch das in den Griff bekommen. Diese Creme ist bei besonders empfindlicher Haut geeignet. Übrigens diese Weleda Produkte gibt es sowohl bei dm als auch in der Apotheke.
Thymianbutter, Babix & Engelwurz
Bei Linos erster Erkältung wurden uns diese 3 Produkte empfohlen und wir finden sie alle gut. Je nach dem ob er mehr Husten oder Schnupfen hat würde ich sie aber unterschiedlich oft anwenden. Die Thymianbutter machen wir ihm immer drauf, wenn er Schnupfen hat. Sie wird unter die Nase geschmiert und hilft die Nase wieder frei zu kriegen und schützt außerdem die empfindliche Haut unter der Nase vor der häufigen Reibung mit Taschentüchern.
Die Engelwurzcreme (leider nicht auf dem Bild, weil ich sie nicht gefunden habe) wird auch bei Schnupfen auf die Nasenflügel aufgetragen und hilft auch dabei die Atemwege wieder frei zu kriegen. Babix hingegen haben wir eher bei Husten nachts eingesetzt. Davon kommen 2-3 Tropfen auf den Schlafsack vom Baby (es hinterlässt keine Flecken). So kann das Baby den Duft in der Nacht auf sanfte Weise inhalieren.
Carvum Carvi Kümmelzäpfchen
Diese natürlichen Zäpfchen haben wir für Lino gekauft, weil er ziemlich mit Bauchschmerzen zu kämpfen hatte. Eine meiner Muttifreundinnen hat sie empfohlen und auch sonst haben wir nur Gutes darüber gehört. Wir wollten Lino (und wollen es auch immer noch nicht) unnötig „Chemie“ geben und waren froh, dass wir mit diesen Zäpfchen ein ganz natürliches Mittel gefunden haben.
Beinwellsalbe
Diese Salbe wird auf beanspruchte, empfindliche Hautstellen aufgetragen. Meine Hebamme hatte sie mir ursprünglich zur Pflege meiner Naht am Damm (die übrigens super verheilt ist) empfohlen. Wir haben sie dann aber auch auf Oris Po angewendet, als er eine kleine wunde Stelle hatte. Diese Creme zieht ganz schnell ein und ist ganz mild.
Weitere Helferlein bei der Pflege der Kleinen
Wir haben noch ein paar weitere Mittel mit denen wir gute Erfahrungen gemacht haben, die ich aber eher als schöne Extras bezeichnen würde. Zum einen haben wir seit ein paar Wunden eine Rotlichtlampe, weil unsere Hebamme großer Fan ist. Damit haben wir auch zur schnelleren Heilung Oris Po bestrahlt und für meine wunden Brustwarzen zu Anfang des Wochenbetts habe ich sie auch genutzt. Außerdem haben wir uns zur Pflege des Pos von Ori noch Roseteebaumhydrolat in der Berlinapotheke besorgt, was wir nach jedem Wickeln aufsprühen (die Flasche hat einen feinen Zerstäuber). Und last but not least haben wir Wecesin Pulver in den ersten 2 Wochen nach dem Säubern auf Oris Nabel gestreut. Dies haben aber normalerweise die Hebammen und das muss man nicht unbedingt selbst kaufen.
Ich hoffe, dass unsere Erfahrungen und Tipps bzgl. Pflegeprodukten und einer kleinen Hausapotheke einigen anderen (werdenden) Eltern helfen. Denn es gibt so viele Cremes, Medikamente und Mittelchen da draußen, dass man manchmal ganz überfordert ist, was denn nun das richtige ist. Wir haben auf jeden Fall versucht immer möglichst natürliche Alternativen zu finden.
Bei New Dads on the Blog, gab es übrigens auch ein Interview mit einer Apothekerin für die Husten- und Schnupfenzeit, was ich ganz gut fand. Ihr findet es hier.