Warum ich jetzt einen Blog habe

Eigentlich spiele ich schon ziemlich lange mit dem Gedanken einen eigenen Blog, öffentliches Instagram Account oder sogar einen YouTube Channel zu kreieren. So ziemlich seit ich das erste Mal schwanger war – also mittlerweile seit gut 2 Jahren.

Blogs an sich lese ich aber schon viel länger. Es hat alles mit Celebrity Blogs angefangen (die nach wie vor zu meiner Daily Routine gehören). Irgendwann kamen Interior Design Blogs dazu, dann Fashion Blogs und ab und zu auch mal ein Food Blog. Seit aber Lino im Anmarsch war, habe ich das große Bedürfnis gehabt, alles über Schwangerschaft und Babies zu lesen und auch zu gucken. Davor war diese ganze Welt der YouTuber für mich eher Teil von ein paar Projekten auf der Arbeit (und warum die Teens so auf die abgehen, hab ich eh nicht verstanden).

Plötzlich habe ich aber selbst täglich Mami Blogs gelesen, Pregnancy Vlogs geguckt, immer mehr Muttis auf Instagram abonniert und irgendwann hatte ich dann meine „eigenen YouTube Familien“, meine neuen Daily Soaps. Diese Blogs, Insta Accounts und Vlogs gehören mittlerweile zu meinem Alltag, wie bei anderen die Tageszeitung oder der Kaffee am Morgen. Speziell in der ersten Babyzeit, wo ich nachts oft wach lag, weil Monsieur Lino mal wieder Hunger hatte und ich nach dem Stillen natürlich nicht direkt wieder einschlummern konnte, habe ich ganz viel auf dem Handy geguckt und gelesen. Ein Großteil davon hat sich um das Thema Baby und Familie gedreht.

Neben den ganzen reinen Fakten zur Entwicklung, zu Krankheiten usw., mochte ich es vor allem die persönlichen Ansichten zu den ganzen Mami-Themen (teils wirklich kontroversen Themen „Ähm, wieee lange stillst du?“, „Du stillst NICHT?“, „Das Baby schläft bei euch im Bett?“, „Was? Zucker vor dem 2. Geburtstag?“ usw.) zu lesen und die Blogger/Vlogger und ihre Familien „kennen zu lernen“. Ich liebe es abends auf der Couch noch ein paar Vlogs zu gucken und im Bett vor dem Schlafen nochmal meinen Insta Feed durch zu scrollen und den ein oder anderen verlinkten Blogbeitrag zu lesen. Das ist vielleicht nicht förderlich für’s Einschlafen und die Länge an Schlaf leidet auch öfter darunter, aber für mich ist das einfach Entspannung.

Mit der Zeit hatte ich immer mehr das Bedürfnis auch meine/unsere Erfahrungen zu teilen. Es macht mir Spaß über diese Themen zu reden und zudem habe ich das Gefühl der Austausch hilft einem selbst und anderen. Trotzdem hat mich eine Sache immer daran gehindert, es tatsächlich zu wagen: Das ganze Thema Privatsphäre. Wie viel will ich von meinem Leben Preis geben? Macht man sich nicht angreifbar? Was ist, wenn Lino es später gar nicht lustig findet, dass so viele Informationen über ihn und seine Familie im Internet verfügbar sind? Oder noch schlimmer, könnte es meinem Kind irgendwann in irgendeiner Form schaden?

Das sind alles ziemlich berechtigte Fragen mit denen man meiner Meinung nach auch nicht leichtfertig umgehen sollte. Aber wie bereits geschrieben, denke ich schon seit langer Zeit darüber nach und habe auch viel mit meinem Mann darüber gesprochen. Letztendlich sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir/ich es trotzdem wagen wollen. Denn meiner Meinung nach funktioniert ein Blog, wie ich ihn mir vorstelle nur, wenn er persönlich ist. Zu welchem Grad sei jedem selbst überlassen.

Ein weiterer Grund warum ich gerade jetzt den Blog starte ist, dass ich bald wieder im Mutterschutz bzw. in der Elternzeit bin (denn Baby Boy Nr. 2 ist unterwegs). Und für dieses Mal wünsch ich mir noch ein weiteres „Projekt“. Etwas, das zwar mit meinen Kindern zu tun hat, aber eher für mich selbst ist. Nicht, dass ich in meiner ersten Elternzeit mit Lino nicht ausreichend ausgelastet gewesen wäre (was jetzt beim 2. Mal bestimmt nochmal heftiger wird mit Baby und Kleinkind). Aber ich habe auch gemerkt, dass man trotzdem ganz schnell alles andere im Leben (Partnerschaft/Ehe, die eigenen Interessen/Bedürfnisse etc.) ganz schön vernachlässigt. Zumindest war das bei mir der Fall und wie ich auf meinen vielen Blogs lese, ist das ein nicht ganz seltenes Phänomen.

Dieser Blog und was dazu gehört (bisher nur ein Instagram Account) sind also meine neuen kreativen Outlets :). Ich freue mich auf jeden Fall sehr darauf und habe jetzt schon gemerkt, wie viel Spaß es mir macht, was Neues auszuprobieren (und auch zu lernen – dieses ganze technische Set-up war/ist kein Kinderspiel;)) und Zukunftspläne für meinen Blog zu schmieden. Ich hoffe, Euch gefällt es auch und dass ihr auch Freude daran habt uns/mich in diesem neuen Kapitel zu begleiten.

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